Kretscham Schönbach
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Geschichte seit 1502

DIE GESCHICHTE UNSERES HAUSES

Seit über 90 Jahren führt Familie Richter mittlerweile den Kretscham in Schönbach. In der Geschichte des Gasthauses ist dies jedoch nur ein relativ kurzer Abschnitt. Im Jahr 2002 wurde hier das 500-jährige Bestehen gefeiert.

Familie Richter ist im Besitz einer Chronik des Hauses, die in den 40er Jahren aufgezeichnet und später weitergeführt wurde. Dadurch sind viele Details aus seiner Geschichte und der des Ortes erhalten geblieben.

Erstmals wird in alten Dokumenten der Stadt Löbau im Jahre 1502 der Richter zu Schönbach erwähnt.
Der Richter war in der Oberlausitz zuständig für die niedere Gerichtsbarkeit, war aber gleichzeitig Besitzer des Kretschams. Er hatte das Recht zu brauen, Branntwein zu brennen und zu schenken und sich „des Salzschanks anzumaßen“.
Oftmals wird dieser auch Kretschmar genannt. Das eigentliche Wort Kretscham, Kraacn, bedeutet im östlichen Mitteldeutschland Schenke.

Die Chronik berichtet von Bränden während der Zeit der Hussiten, von Türkensteuer, vom Pönfall, vom Bierkrieg, von Lehnbriefen, von einem Mord am Rittergutsbesitzer Jährig und und und …

Nie in den vorherigen Jahren war der Familienname der Kretschambesitzer wirklich Richter. Sie hießen beispielsweise Andreas Lausitz, Paul Hennigk, Thomas Miller oder Matheus Gube.

Die Chronik berichtet uns vom Brand 1818, vom Scheunenbrand 1893, vom Saalbau 1897 und von zahlreichen baulichen Veränderungen am Gebäude.

Während des 2. Weltkrieges wurde der damalige Inhaber Max Richter verpflichtet, die umliegenden Lazarette mit Fleisch- und Wurstwaren zu versorgen. Damals waren im Kretscham gefangene Franzosen und Russen untergebracht, später Flüchtlinge und Vertriebene aus Pommern, Schlesien und Ostpreußen.

In den 50er Jahren wuchs die Bedeutung von Schönbach als Ferienort. Der Kretscham war jetzt FDGB-Vertragshaus. Das hieß, von Mai bis September täglich für 150 bis 200 Urlauber Frühstück, Mittagessen und Abendbrot anzubieten. Ob Urlaubertanz, Kino, Heimatabend - der Kretscham spielte immer die zentrale Rolle. In den restlichen Monaten des Jahres waren es dann die Frauentagsfeiern, Betriebsfeiern, Elterntreffen oder auch Jugendtanz auf dem großen Saal, beispielsweise mit der damals noch unbekannten Veronika Fischer oder der Stern-Combo Meißen.

Nach der Wende im Jahre 1994 ist der Kretscham Schönbach modernisiert worden. Auch heute spielt er eine große Rolle für das öffentliche Leben im Ort. Hier treffen sich die Vereine, es gibt Schützenbälle, in der Karnevalssaison 7 Veranstaltungen auf dem toll ausgeschmücktem Saal, Modelleisenbahnausstellungen und natürlich Feiern aller Art.

Der Kretscham Schönbach verfügt über drei Gasträume für 20, 30 und 60 Gäste, einen kleinen und einen großen Saal, 11 Hotelzimmer und eine Kegelbahn. In der Küche werden traditionelle oberlausitzer Gerichte gekocht, wie zum Beispiel Teichlmauke, Flecke oder Goallerte. Heute wird der Kretscham in 5. Generation von Familie Richter geführt und ist ein beliebtes Ausflugs- und Reiseziel für die Oberlausitzer und für Urlauber aus ganz Deutschland.